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170 Route 19.FATHPUR SIKRI. Umgebung von Agra.mit dem heil. Scheikh Selîm Chisti bei dem Dorfe Sîkri, der ihm
nach einem siegreichen Feldzug die Geburt des Thronerben verhieß.
Fathpur heißt Siegesstadt, der Prinz (S. 162) erhielt den Namen
Selîm. Die Bauwerke sind von kräftiger Eigenart. Die meisten
stammen aus der Zeit bis 1587, doch erhielt der Kaiser der Stadt
seine Gunst, auch nachdem er seine Residenz wieder nach Agra ver-
legt
hatte. Seit dem Tode Akbars verlassen, fast unverändert und
vorzüglich erhalten, bieten sie ein unvergleichliches Bild der Zeit
und Kunstweise des großen Bauherrn. Die nachfolgende kurze Be-
schreibung
hebt nur die wichtigsten Gebäude hervor. Die üblichen
Bezeichnungen sind geschichtlich meist nicht verbürgt.

Die Stadt bildet ein Rechteck von 2700m Länge und 1350m
Breite. Sie ist auf drei Seiten von hohen Mauern umgeben, mit
bastionierten Toren; nach NW. schützte sie ein künstlicher, jetzt aus-
getrockneter
See. Vom Agra-Tor zieht sich die Straße r. den lang-
gestreckten
niedrigen Felsrücken hinan, den die kaiserl. Hofburg
krönt. Das alte Tor Naubat Khâna bleibt jetzt l. liegen; der
Name bedeutet Musikhaus und erinnert an festliche Empfänge (vgl.
S. 163). Beim Dâk Bungalow vorüber erreicht man die Münze (Mint),
einen 70 × 73m großen Bau mit Innenhof, der von niedrigen Bogen-
gängen
eingefaßt ist (Backsteingewölbe, vielleicht die ersten der
Art in Indien, vgl. S. 189). Auf der andern Seite der Straße die
kleine, hübsch ornamentierte Schatzkammer (Treasury).

Die Gesamteinteilung der Burg ähnelt der der späteren Palast-
anlagen
von Agra und Delhi. Man unterscheidet von NO. nach SW.
drei Hauptgruppen, von denen die erste den Mahâl-i-Khâs, die zweite
den Palast der Jodh Bai (S. 171) zum Mittelpunkt hat; die dritte
ist die Jâma Masjîd (S. 172) mit dem großen Triumphtor.

In der ersten Gruppe beginnt man mit dem Diwân-i-Âm, einem
102 × 55m großen Hofe, den Säulengänge und in der Mitte der
W.-Weite[W.-Seite] die öffentliche Audienzhalle umgeben; in dieser zwischen
schön durchbrochenen Schranken der hohe Thron des Kaisers.
Der Weiterweg führt durch die südl. Schmalseite des Hofs, dann bei
dem kleinen Bad der türk. Sultâna (Pl. 1) vorüber. Man läßt zur
L. am Felsabhang das sog. Bad der Hakîms (d. h. der Doktoren),
dessen Größe und Ausstattung mit Stuck und Malereien vielmehr
auf seine Bestimmung für den Kaiser und den Hofstaat hinweisen,
und erreicht das Daftar Khâna oder Urkundenhaus, mit Säulen-
umgang
. Im W. das[des] Diwân-i-Âm dehnt sich der kaiserl. Privat-
palast
aus, der Mahâl-i-Khâs, dessen Gebäude sich um zwei Höfe
gruppieren. Den ersten Hof (64 × 47m), mit einem Wasserbecken in
der Mitte, begrenzen: südl. das zweistöckige Wohnhaus des Kaisers
(Pl. 2), auf dessen Dach ein kleiner Pavillon als sein Schlafgemach
bezeichnet wird (Khwâbgâh, d. h. Haus der Träume; im Innern orna-
mentale
und figürliche Malereien, unter letzteren eine Wasserfahrt
und buddhistische Darstellungen, die an chinesische Vorbilder